Dieser Leitfaden dient Ihnen zur Information. Ein ausführliches Beratungsgespräch ist Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Brustvergrößerung, da die ideale OP-Methode von vielen Faktoren, wie dem individuellem Körperbau und der Gewebebeschaffenheit, abhängt.
Wichtige Details zu den OP-Methoden einer Brustvergrößerung mit Implantaten
Was Sie wissen sollten
▶ Silikonimplantate werden in unterschiedlicher Größe und Form hergestellt, unterschieden sich aber auch betreffend des Füllmaterials und der Implantathülle. Welche Brustimplantate ideal sind, hängt von der individuellen Anatomie und den Wünschen der Patientin ab.
▶ Zudem spielen die Form des Brustkorbs, das eigene Brustgewebe und die Beschaffenheit der Haut eine wichtige Rolle bei der Wahl der Implantate.
▶ Für ein natürliches Ergebnis sollte die neue Brust proportional zur Figur passen. Ein erfahrener Plastischer Chirurg kann beurteilen, welche Implantate alle Bedürfnisse der Patientin erfüllen.
Die OP-Methoden
Über welche Zugangswege können Brustimplantate platziert werden?
- Inframammär (Unterbrustfalte)
- Areolär (Brustwarzenhof)
- Axillär (Achsel)
Welche Methode wird am häufigsten angewandt und warum?
Für das Einsetzen von Silikonimplantaten ist meist nur jeweils ein 3-5 Zentimeter langer Schnitt erforderlich. Dieser wird am häufigsten in der Unterbrustfalte gesetzt. Hier ist das Komplikationsrisiko am geringsten, da die Brustdrüse völlig unversehrt bleibt. Außerdem ermöglicht dieser Zugang für den Chirurgen eine besonders gute Übersicht. Sollte es erforderlich sein, die Unterbrustfalte zu verändern, ist dies auch über diesen Zugang am besten möglich.
Lesen Sie mehr zu den Schnittführungen
Brustfaltenschnitt | inframammär
Der Schnitt in der Unterbrustfalte ist der gewebeschonendste Zugang und ermöglicht eine perfekte Platzierung der Implantate sowie die Modellierung der Brust. Es besteht kein Risiko zur Einschränkung der Stillfähigkeit, was Frauen besonders wichtig ist, bei denen noch ein Kinderwunsch besteht. Das Infektionsrisiko ist ebenfalls am geringsten von allen OP-Methoden. Die Narben verschwinden in der Unterbrustfalte und sind selbst beim Anheben der Brust kaum erkennbar.
Beste Wahl?
Aus Sicht von Dr. Daniel Thome ist der Zugang über die Unterbrustfalte in Bezug auf die Sicherheit und Ästhetik die idealste Methode. Der Zugang ermöglicht eine gute Sicht auf das OP-Feld und die präzise Modellierung der Brust.
Die entscheidenden Vorteile
- Wenig wahrnehmbare Narben
- Größere Sicherheit für das Präparieren
- Risikominimierung von Blutungen
- Gute Kontrolle bei der Positionierung der Implantate
Achselschnitt | axillär
Für diese Methode entscheiden sich Frauen, die sich eine narbenfreie Brust wünschen. Die Schnitte werden bei der transaxillären Schnitttechnik am vorderen Rand der Achselhöhlen gesetzt. Auch bei dieser Methode können die Brustimplantate über oder unter der Brustmuskulatur positioniert werden.
Das sollten Sie wissen
Bei einem Zugang über die Achsel können die verbleibenden Narben bei schulterfreier Bekleidung durchaus sichtbar sein. Sollte in der Zukunft ein Brustimplantatwechsel z.B. aufgrund einer Kapselfibrose notwendig werden, muss der Wechsel oftmals von der Unterbrustfalte oder vom Brustwarzenvorhof aus erfolgen. So entstehen dann jedoch weitere Narben. Dies sollte bei der Wahl der OP-Methode berücksichtigt werden.
Brustwarzenschnitt | areolär
Voraussetzung für diesen Zugang ist eine Mindestgröße des Brustwarzenvorhofs. Dieser Zugang eignet sich vor allem für das Einsetzen von kleineren Brustimplantaten, die keine Veränderung der bestehenden Brustunterfalte erfordern.
Zusätzlich bietet dieser Zugang die Möglichkeit einer Brustwarzenvorhofkorrektur. Die Narben sind später wenig wahrnehmbar, da sie den Rand des Warzenvorhofs darstellen und sich durch den Farbunterschied zwischen Brustwarze und Haut verstecken.
Das sollten Sie wissen
Die areoläre Technik ist zwar bezüglich der Narbenbildung sehr unauffällig, bietet allerdings zwei wesentliche Nachteile:
▶ Zum einen erfolgt grundsätzlich eine Verletzung des Brustdrüsenkörpers. Die entstehende Narbe im Drüsenkörper kann bei späteren Brustkrebsvorsorgeuntersuchung die Beurteilung der Mammographie-Aufnahme erschweren.
▶ Zum anderen kann durch die Verletzung des Drüsenkörpers die Stillfähigkeit beeinträchtigt werden. Da sich im Brustdrüsengewebe immer Keime befinden, zeigt dieser Zugang eine erhöhte Infektionsanfälligkeit, wodurch sich letztlich auch das Risiko einer Kapselfibrose erhöht.
Wie können Brustimplantate platziert werden?
Brustimplantate werden im Wesentlichen über oder unter der Brustmuskulatur platziert. Meist wird die Position unter der Brustmuskulatur gewählt, da die Implantate hier am wenigsten tast- und sichtbar sind und die Brustform stabiler bleibt. Die subfasziale Platzierung stellt eine Zwischenlösung dar.
- Subglandulär (auf dem Brustmuskel – hinter der Brustdrüse)
- Subpectoral (unter dem Brustmuskel)
- Subfaszial (unter der Muskelhaut)
Platzierung der Brustimplantate über dem Brustmuskel | subglandulär
Für diese Methode ist ausreichend vorhandenes Brustgewebe eine Voraussetzung, damit sich die Implantate nicht zu deutlich unter der Haut abzeichnen. Außerdem sollte das Bindegewebe fest sein, sonst könnten insbesondere größere Implantate zu einer hängenden Brust führen. Da die Brustmuskulatur völlig unversehrt bleibt, ist diese Technik nach der OP am wenigsten schmerzhaft.
Vorteile
- Kurze OP-Zeit und weniger postoperative Schmerzen
- Eine durch Volumenverlust erschlaffte Brust kann gut ausgefüllt werden
- Natürliche Form der Brust bleibt erhalten
- Keine Bewegung der Implantate beim Anspannen des Brustmuskels (z.B. beim Sport)
Nachteile
- Implantate sind nicht durch die Brustmuskulatur vor dem Absinken geschützt
- Implantate sind bei schlanken Frauen oftmals sicht- und tastbar
- Statistisch höheres Risiko einer Kapselfibrose
Platzierung der Brustimplantate unter dem Brustmuskel | subpectoral
Bei dieser Methode wird das Implantat durch die Brustmuskulatur sowie das Brustdrüsengewebe bedeckt. Somit ist die Gewebeschicht über dem Implantat deutlich kräftiger. Dies bringt einige wichtige Vorteile mit sich.
Vorteile
- Implantat wird von der Brustmuskulatur und dem Brustdrüsengewebe vor dem Absinken geschützt und die Brustform bleibt stabiler
- Implantat ist weniger sicht- und tastbar
- Natürliches Dekolleté
- Statistisch niedrigstes Risiko einer Kapselfibrose
Nachteile
- Die Schonzeit ist ein paar Tage länger und auch etwas schmerzhafter
- Bei kräftiger Anspannung der Brustmuskulatur kann es zu einer unnatürlichen Bewegung der Brust kommen
Platzierung der Brustimplantate unter der Muskelhaut (Faszie) | subfaszial
Für die subfasziale Implantatlage wird die Muskelhaut, auch bekannt als Faszie, vom Brustmuskel angehoben und das Implantat zwischen Faszie und Brustmuskel platziert. Die Stabilität der Faszie fällt individuell aus, daher eignet sich diese Methode nicht für alle Frauen. Leider kann die Stabilität der Faszie erst direkt während der OP beurteilt werden, sodass ein Plan B festgelegt werden sollte. Diese Methode kann als Kompromiss zwischen der subglandulären und submuskulären Implantatlage gesehen werden.
Vorteile
- Die Muskelfaszie stabilisiert die Lage des Implantats
- Natürliche Brustform
Nachteile
- Bei dünner Faszie nicht effektiv
- Statistisch höheres Risiko einer Kapselfibrose
Implantat oder Eigenfett: was ist die bessere Methode?
Hier gibt es keine allgemeingültige Antwort, da es auf die Wünsche und die Ausgangslage der Patientin ankommt, welche Art der Brustvergrößerung ideal ist. Es gibt keine bessere oder schlechtere Methode. Es kann sogar sinnvoll sein, beide Methoden zu kombinieren.